von Reiner Sixt
Die ersten Beziehungserfahrungen entstehen mit unseren Eltern. Diese Erfahrungen speichern wir im Unterbewusstsein ab. Kinder empfinden diese Erfahrung als Liebe und zwar unabhängig davon, ob die Beziehung gesund, oder toxisch war. Als Kinder sind wir völlig abhängig von unseren Eltern (bzw. Pflegepersonen) und unser Überleben hängt davon ab, dass wir versorgt werden. Kinder müssen sich also an ihre Eltern anpassen und auch missbräuchliche Beziehungen, bei denen kein Urvertrauen entsteht, mitmachen. Dabei müssen Kinder selbst dafür sorgen, dass die Beziehung zu den beziehungsunfähigen Eltern gelingt.
Diese ersten Bindungserfahrungen formen die Grundlage für alle späteren Beziehungen (zu Partnern, Freunden, Vorgesetzten etc. pp.). Wenn wir als Kinder nun bei diesen Bindungserfahrungen Ablehnung, Missbrauch, Vernachlässigung (auch in Form von overprotecting) und Chaos erfahren, lernen wir unsere eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken.
Als Erwachsene befinden wir uns dann konsequenterweise wieder in Traumabindungen, da dies die Beziehungsform war, die uns vorgelebt wurde und uns vertraut ist. Sie gibt uns in unserer gelernten Rolle Sicherheit, weil sie uns das Gefühl von „zu Hause“ gibt. Bereits in der Traumabindung zu unseren Pflegepersonen entsteht die sogenannte Peptidabhängigkeit -die Sucht nach schrecklichen Gefühlen- .